Prolog
Es war im Spätsommer 2003, als ich Miriam wiedertraf. Wir hatten mal etwas miteinander, vor Jahren, aber es war eine kurze Episode.
Jetzt stand sie vor der Bühne in dem Musiklokal, das ich hin und wieder gern besuche. Es war eine Folk- und Blues-Veranstaltung und ich weiß noch genau den Titel des Stückes, das sie gerade spielten, weil man ihn gut mitsingen konnte. Außerdem gefiel mkir die Aussage: "Baby let your hair grow long!" Der Name der Band ist mir entfallen, es spielten mehrere an diesem Abend, alle waren mir unbekannt.
Miriam kannte die Band wohl besser, sie wippte mit und sang den Refrain. In der Pause tranken wir ein Bier.
"Was machst du jetzt so?" fragte ich sie.
"Ich schreibe." war ihre kurze Antwort. Und auf weiteres Fragen meinerseits: "Ein Buch. Phantastik. Aber eher für Kinder."
"Und? Um was geht es da?" Ich lese seit meiner Jugend Science Fiction. Natürlich interessierte es mich, woran sie da arbeitete.
"Um die Wahrscheinlichkeit. Oder Unwahrscheinlichkeit, wie du willst. Zum Beispiel, daß wir uns hier wiedergetroffen haben. Ich schreibe von Reisen in Welten, die es eigentlich nicht geben dürfte. Wenn man mal davon absieht, wie wahrscheinlich unsere hier ist."
Sie lächelte mich rätselhaft an. Bitte nicht wieder diese Nummer, dachte ich, aber ich war ganz Ohr.
"Hast du schon einen Verleger?" fragte ich.
"Nö, da mach ich mir keine Gedanken drum. Der kommt schon, wenn es soweit ist."
"Dann ist es jetzt nicht soweit?", warf ich spaßhalber ein.
"Wieso?" Sie zog ihre Augenbrauen hoch und es sah zu meinem Kummer immer noch hinreißend aus.
Das Tor der Dinosaurier
Als Jonny an einem Wintertag den Übungsraum in der alten Mühle betritt, warten vor seinem Schlagzeug zwei lebende Dinosaurier.
S
Sie kommen aus einer Wahrscheinlichkeit, in der diese Art nicht ausgestorben ist und ihrerseits die Säugetiere ausgerottet hat. Heute sind diese Reptilien aber sehr intelligent und friedfertig geworden und entsetzt über diesen Vorgang. Sie schämen sich für diese größte Schande, die sie jemals begangen haben.
Nun aber, in der Stunde der Not, als ihre Wahrscheinlichkeit abzustürzen droht, sind sie zu gehemmt, um sich selbst zu wehren. Nur die Kinder des obersten Verwalters machen sich auf, Hilfe zu holen. Sie landen ausgerechnet in Mühlheim und entwickeln eine Vorliebe für Bratwürste und Burger, was unseren Freunden erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Zu allem Überfluß schneit es noch, und als Hassema die Spuren im Schnee sieht, holt er wieder sein altes Jagdgewehr aus dem Keller...
FPM, die Band, die in diesem Buch mitspielt und die CD, die sie in der Elektrischen Ranch aufnehmen.